In einer Vorstudie wurden in einem ersten Schritt vorhandene Daten gesichtet und die nachfolgenden Bearbeitungsschritte definiert. Wo notwendig, wurden ergänzende Bestandsaufnahmen festgelegt. Gemäß des interdisziplinären Ansatzes des GE-RM wurde der gemeinsame Zielzustand für Gewässerentwicklung und Risikomanagement definiert und ein integratives Leitbild erarbeitet. Im Maßnahmenkonzept wurden die wichtigen künftigen Maßnahmen wie Revitalisierungen, schutzwasserbauliche Maßnahmen, Strukturierungen, Anbindung Nebengewässer etc. detailiert beschrieben und nach Priorität gereiht.
Das GE-RM wurde mit den 3 Gemeinden an der Salzburger Enns und den an der Enns tätigen Wassergenossenschaften sowie mit den Dienststellen, die einen Bezug zu Gewässern und Natur im Salzburger Ennstal haben, in mehreren Workshops abgestimmt.
Im sogenannten Laienbericht sind die gesamte Bearbeitung des GE-RM´s und die über 50 entwickelten künftigen Maßnahmen für die Salzburger Enns und den Unterlauf der Taurach beschrieben. Hier kann der Laienbericht herunter geladen werden:
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Mit der Pilotmaßnahme an der Salzburger Enns werden zwei ehemalige Mäander-Schleifen in Radstadt/Mandling nahe der Landesgrenze zur Steiermark wiederhergestellt. Die Pilotmaßnahme entspricht der im GE-RM für den Enns-Abschnitt Radstadt Mandling empfohlenen Maßnahme „M3 – Revitalisierung Enns entsprechend dem ursprünglichen morphologischen Flusstyp“.
Mit den rund 550 m langen Mäander-Schleifen kann die Enns um ca. 150 m verlängert werden. Im neuen Ennsabschnitt gibt es dann ausgeprägte Gleit- und Prallhängen und verschiedene Gewässerbreiten. Die früher monoton verlaufende Enns kann dank der Maßnahme in Zukunft Tief- und Flachwasserbereiche mit unterschiedlichen Substrat- und Geschwindigkeitsverteilungen sowie Geschiebeablagerungen bzw. Kiesbänken aufweisen. Für alle Gewässerorganismen entstehen dadurch große Verbesserungen. Darüber hinaus werden die Vernetzung der Wasser-Land-Übergangszone und damit der Naturhaushalt deutlich verbessert. Positive Auswirkungen ergeben sich somit auch für die außerhalb der fließenden Welle befindlichen Tier- und Pflanzenwelt.
In Zusammenschau mit dem angrenzenden Mandlinger Hochmoor kann der Landschaftscharakter der Enns vor der Regulierung nachgeahmt werden. Positive Auswirkungen ergeben sich in Folge auch in Hinblick auf Erholungswert, Freizeit und Tourismus.
Der folgende Link zeigt den Ablaufes eines 100-jährlichen Hochwassers durch die neuen Enns Mäander-Schlingen.Die Zeitdauer des simulierten Hochwassers beträgt 26 Stunden. Nach 19 Stunden sind der Hochwasserscheitel und die größten Ausuferungen seitlich der Enns erreicht. Mit einem 2-dimensionalen Rechenprogramm konnte unter anderem nachgewiesen werden, dass die Hochwassersituation in den überfluteten Vorländern der Enns gegenüber dem ursprünglichen Zustand keine Verschlechterung erfährt (z. B. keine höheren Überflutungstiefen).
Die Pilotmaßnahme wurde durch das Ingenieurbüro Aqua Alta – DI Gabriel Bodi im Detail geplant. Die Gesamtkosten (Planung, Grunderwerb und Bau) werden mit € 1,5 Mio geschätzt. Mit der Umsetzung der Maßnahme wird im Herbst 2022 gestartet. Im Frühjahr 2023 soll die Pilotmaßnahme fertig gestellt sein. Die Maßnahme wird durch die EU und das BMLRT finanziert. Die Stadtgemeinde Radstadt und die Naturschutzabteilung des Landes Salzburg unterstützen das Projekt finanziell.
Titelbild: © Air Media – Karl Strauch im Auftrag Land Salzburg
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