Lafnitz
Beschreibung des Projektgebietes
Das Projektgebiet umfasst die rund 110 km lange Lafnitz, die in der Steiermark oberhalb von „Lafnitzeck“ entspringt. Die Lafnitz bildet über weite Strecken die steirisch-burgenländische Grenze und mündet schließlich südlich von Fürstenfeld in die Raab, die ihrerseits in einem großen Bogen aus dem oststeirischen Hügelland kommend in Richtung kleiner ungarischer Tiefebene fließt. Das Einzugsgebiet der Lafnitz beträgt 1 994 km². Bei einem 100-jährlichen Hochwasserereignis (HQ100) beträgt der Abfluss an der Mündung rund 900 m³/s. Die größten Zubringer sind die rechtsufrig einmündenden Gewässer Safen, Rittschein und Feistritz.
Das Sohlgefälle verringert sich sukzessive von 15 ‰ im Oberlauf (Waldbachmündung) auf 6 ‰ im Mittellauf und 1,2 ‰ im Unterlauf.
Die Grenzstrecke zwischen dem Burgenland und der Steiermark ist überwiegend unverbaut geblieben und daher aus naturräumlicher und flussmorphologischer Sicht bedeutend. Durch die noch weitgehend vorhandene, natürliche Flussdynamik („Dynamisches Gleichgewicht“) unterliegen Sohle, Ufer und Aue ständigen Veränderungen. Dies zeigt sich besonders daran, dass die politischen Grenzen in vielen Abschnitten vom tatsächlichen Verlauf der Lafnitz abweichen.
Dass die Lafnitz im Mittel- und Unterlauf nicht in der tiefsten Lage des Tales fließt – sie bildet hier einen Dammuferfluss – ist ein weiteres Merkmal dieses Flusses. Abnehmendes Sohlgefälle und Uferbewuchs führen zur Verringerung der Strömungsgeschwindigkeit. Dadurch setzen sich Fest- und Schwebstoffe ab, die Uferdämme bilden und das Flussbett anheben. Diese Uferdämme fallen zum Gewässer hin relativ steil ab, landseitig laufen sie hingegen flach aus.
Lafnitz
Beschreibung des Projektgebietes
Das Projektgebiet umfasst die rund 110 km lange Lafnitz, die in der Steiermark oberhalb von „Lafnitzeck“ entspringt. Die Lafnitz bildet über weite Strecken die steirisch-burgenländische Grenze und mündet schließlich südlich von Fürstenfeld in die Raab, die ihrerseits in einem großen Bogen aus dem oststeirischen Hügelland kommend in Richtung kleiner ungarischer Tiefebene fließt. Das Einzugsgebiet der Lafnitz beträgt 1 994 km². Bei einem 100-jährlichen Hochwasserereignis (HQ100) beträgt der Abfluss an der Mündung rund 900 m³/s. Die größten Zubringer sind die rechtsufrig einmündenden Gewässer Safen, Rittschein und Feistritz.
Das Sohlgefälle verringert sich sukzessive von 15 ‰ im Oberlauf (Waldbachmündung) auf 6 ‰ im Mittellauf und 1,2 ‰ im Unterlauf.
Auch der Charakter des Flusses ändert sich fortlaufend. Im Oberlauf entwickelt sich die Lafnitz durch zufließende Quellbäche rasch zu einem Wildbach. Anschließend fließt sie in relativ gestreckten, tief eingeschnittenen Tälern. Nach dem Austritt aus dem kristallinen Grundgebirge (Rohrbach-Lafnitz) verläuft die Lafnitz als immer stärker mäandrierender Fluss bis ins Tiefland.
Die Grenzstrecke zwischen dem Burgenland und der Steiermark ist überwiegend unverbaut geblieben und daher aus naturräumlicher und flussmorphologischer Sicht bedeutend. Durch die noch weitgehend vorhandene, natürliche Flussdynamik („Dynamisches Gleichgewicht“) unterliegen Sohle, Ufer und Aue ständigen Veränderungen. Dies zeigt sich besonders daran, dass die politischen Grenzen in vielen Abschnitten vom tatsächlichen Verlauf der Lafnitz abweichen.
Dass die Lafnitz im Mittel- und Unterlauf nicht in der tiefsten Lage des Tales fließt – sie bildet hier einen Dammuferfluss – ist ein weiteres Merkmal dieses Flusses. Abnehmendes Sohlgefälle und Uferbewuchs führen zur Verringerung der Strömungsgeschwindigkeit. Dadurch setzen sich Fest- und Schwebstoffe ab, die Uferdämme bilden und das Flussbett anheben. Diese Uferdämme fallen zum Gewässer hin relativ steil ab, landseitig laufen sie hingegen flach aus.
Hotspots & Highlights
Die Lafnitz und angrenzende, für passiven Hochwasserschutz im Ausmaß von rund 300 Hektar abgelöste Flächen sind als NATURA-2000-Schutzgebiet ausgewiesen. Weitere mehr als 400 Hektar landwirtschaftlich genutzte Flächen konnten durch einmalige Entschädigungen mit Bewirtschaftungsbeschränkungen belegt werden. Im Frühjahr 2002 wurde das Lafnitztal zum RAMSAR-Gebiet erklärt. Außerdem dient die Lafnitz im Bereich der Gemeinden Altenmarkt und Fürstenfeld als Referenzstrecke für naturnahe Tieflandflüsse im Sinne der EU-Wasserrahmenrichtlinie.
Zwei grenzüberschreitende LIFE-Natur Projekte, getragen von den Bundesländern Steiermark und Burgenland sowie Ungarn, hatten das Ziel, bestehende Defizite an der Lafnitz im Sinne der EU-Wasserrahmenrichtlinie zu beseitigen. Dazu wurden Kontinuumsunterbrechungen (Unterbindungen oder Erschwerungen für flussauf oder flussab gerichtete Wanderungen in Gewässern) beseitigt, Lebensräume vernetzt und der naturbelassene Flussraum gesichert.
Ziele
Das von den Bundeswasserbauverwaltungen Steiermark und Burgenland länderübergreifend ausgearbeitete und abgestimmte Gewässerentwicklungs- und Risikomanagementkonzept (GE-RM) soll künftige schutzwasserbauliche und gewässerökologische Maßnahmen – im Konsens mit bestehenden Nutzungen – in einem integrativen Beteiligungsprozess festlegen.
Darauf aufbauend werden erste Pilotmaßnahmen umgesetzt. In der steirischen Gemeinde Neudau soll der angestrebte Hochwasserschutz in Kombination mit der Verbesserung des Lebensraumes Lafnitz realisiert werden. In der burgenländischen Gemeinde Königsdorf ist angedacht, durch Vernetzung mehrerer kleiner Gewässer mit dem Mündungsbereich der Rittschein in die Lafnitz die biologische Vielfalt in diesem stark landwirtschaftlich genutzten Gebiet zu erhöhen.
Wussten Sie, dass…
… der Charakter der Lafnitz sich fortlaufend ändert? Im Oberlauf entwickelt sie sich durch zufließende Quellbäche rasch zu einem Wildbach. Anschließend fließt sie in relativ gestreckten, tief eingeschnittenen Tälern. Nach dem Austritt aus dem kristallinen Grundgebirge (Rohrbach-Lafnitz) verläuft die Lafnitz als immer stärker mäandrierender Fluss bis ins Tiefland.
Ausblick und Zeitplan
Bis Ende 2021 wird das „Gewässerentwicklungs- und Risikomanagementkonzept Lafnitz“ erstellt. Dabei ist die Einbeziehung von Stakeholdern und Bevölkerung vorgesehen, um eine bestmögliche Identifikation mit den vorgeschlagenen Maßnahmen zu erreichen. Liegt das GE-RM-Konzept vor, folgt die Ausarbeitung von Detailprojekten für Pilotmaßnahmen, die bis Mitte 2026 realisiert werden sollen.