Resümee Vorstudie Donau inkl. Untere Traun

Ein Gespräch mit den ExpertInnen der viadonau

Welche inhaltlichen Schwerpunkte hat die Vorstudie umfasst?

In der Vorstudie haben wir die zahlreich vorhandenen Daten zu den Themen Hochwasserrisikomanagement und Gewässerentwicklung erhoben, gesichtet, dokumentiert und analysiert. Bei den Unterthemen Feststoffhaushalt und Maßnahmenevaluierung wurden Informationsdefizite festgestellt, die im GE-RM weitere Untersuchungen erfordern. Wir konnten aber auch wichtige Planungsrahmenbedingungen klären und uns darüber klar werden, wie wir die Menschen informieren und am Planungsprozess beteiligen werden.

Welche wichtigen Erkenntnisse hat die Vorstudie erbracht? Was heißt das für das GE-RM?

Die Vorstudie macht deutlich, dass die vielfältigen menschlichen Nutzungen im Untersuchungsraum das Potenzial für Revitalisierungen stark einschränken. Eine Priorität des GE-RMs sollte somit sein, die restlichen verbleibenden Flächen mit Potenzial für Hochwasserschutz und Gewässerentwicklung zu definieren und nach Möglichkeit für die Maßnahmenumsetzung zu sichern. Auch sollten wir die Rahmenbedingungen für die zukünftige Prioritätensetzung abstecken.

Ein besondere Herausforderung beim GE-RM Donau – Untere Traun ist es, das Projekt gebiet so abzugrenzen, dass es sich nicht mit den GE-RMs an Zubringerflüssen überschneidet. Wir haben das so gelöst, dass die Donau auf einer Länge von 122 km – zwischen Kraftwerk Jochenstein und Grein, und die 8,5 km lange Untere Traun zwischen Wehranlage Kraftwerk Kleinmünchen und Einmündung in die Donau, den zentralen Untersuchungsraum bilden. Um für etwaige ökologische Maßnahmenflächen die Zubringer ausreichend abzudecken, wird der Untersuchungsraum erweitert, sodass er die Überflutungsfläche des 300-jährlichen Hochwassers plus einen 100m breiten Pufferstreifen mit einschließt.

Maßnahmen im Zusammenhang mit Zubringerflüssen der Donau werden sich im GE-RM Donau – Untere Traun vorrangig auf die Mündungsbereiche beschränken und mit den zuständigen Gewässerbezirken abgestimmt.

Welche Highlights haben sich ergeben?

Ein Highlight war sicherlich, dass es gelungen ist, die Vorstudie in nur 2,5 Monaten zu erstellen. Und das trotz umfangreicher Datengrundlagen, die es zu sammeln, zu sichten und zu analysieren galt, und trotz der Kompetenzenverteilung zwischen Bund und Land. Hier hat sich einmal mehr gezeigt, dass die Zusammenarbeit zwischen dem Land OÖ und der viadonau als Vertreter der Bundes sehr gut eingespielt ist und bestens funktioniert.

Ausblick und Zeitplan

Die Erstellung des GE-RMs Donau – Untere Traun wurde in einem offenen Ausschreibungsverfahren an die Firma riocom vergeben und ist für den Zeitraum Juni 2020 – November 2021 geplant. Ein erster Abstimmungstermin hat im Juni 2020 stattgefunden.

„Das GE-RM ermöglicht in einem strukturierten Planungsprozess die Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern. Gerade an Wasserstraßen wie der Donau ist dies für ein erfolgreiches und integratives Flussraummanagement besonders wichtig.“

viadonau