GE-RM TRAUN

Flussabschnitt von Traun

Die Traun: Stadtnaher Flussraum

Die Traun entspringt im Ausseerland in der Steiermark und legt dann eine Strecke von 153 km als Nebenfluss der Donau zurück. Die Mündung der Traun liegt im Stadtgebiet von Linz. Dort liegt auch der Betrachtungsraum des GE-RM Traun. Das GE-RM Traun stellt die untersten 8,5 Kilometer vom Kraftwerk Kleinmünchen bis zur Mündung der Traun in die Donau in den Fokus. Besonders  sind hier die städtische Prägung und der hohe Grad der Regulierung der Traun, gleichzeitig aber auch die großen noch erhaltenen Au-Flächen und das damit verbundene Potenzial.

GE-RM TRAUN

Die Traun: Stadtnaher Flussraum

Die Traun entspringt im Ausseerland in der Steiermark und legt dann eine Strecke von 153 km als Nebenfluss der Donau zurück. Die Mündung der Traun liegt im Stadtgebiet von Linz. Dort liegt auch der Betrachtungsraum des GE-RM Traun. Das GE-RM Traun stellt die untersten 8,5 Kilometer vom Kraftwerk Kleinmünchen bis zur Mündung der Traun in die Donau in den Fokus. Besonders  sind hier die städtische Prägung und der hohe Grad der Regulierung der Traun, gleichzeitig aber auch die großen noch erhaltenen Au-Flächen und das damit verbundene Potenzial.

Überblick Hochwasser­risiko und gewässeröko­logischer Zustand

Im Anschluss an die Vorstudie wurden die Bestandsaufnahmen dazu genutzt, Wissenslücken bezüglich Hochwasserrisiko und Gewässerökologie zu schließen und sektorale Defizite zu identifizieren. Nach einem Abgleich mit den bestehenden Zielsetzungen wurde darauf aufbauend ein Maßnahmenkonzept erstellt.

Kurzbericht GE-RM Traun

Alle Details zu den Bestandsaufnahmen, den bestehenden Defiziten sowie die Ergebnisse der Zieldefinitionen und der Definition des Handlungsbedarfs können in den detaillierten Berichten nachgelesen werden.

Defizite und Chancen

Defizite Traun

Veränderte Hydrologie und Feststoffhaushalt

Im betrachteten Abschnitt ist der Abfluss der Traun vergleichsweise gering. Durch die Ausleitung der Traun am Traunwehr des Kraftwerks Kleinmünchen (siehe Foto) entsteht eine fast sechs Kilometer lange sogenannte Restwasserstrecke. In diesem Bereich ist der Abfluss der Traun aufgrund der Kraftwerksnutzung niedriger als ihr natürlicher Abfluss. Gleichzeitig reicht der Rückstau des Donaukraftwerks Abwinden-Asten bis in den Mündungsbereich der Traun in die Donau. So entsteht ein untypischer Fließgewässercharakter, der  zu stark wechselnden Verhältnissen für Gewässerorganismen führt . Zusätzlich ist der Geschiebe- und Sedimenthaushalt in der Traun dadurch stark verändert. Insbesondere im aufgestauten Bereich vor den Kraftwerken und in der Restwasserstrecke entstehen Sohleintiefungen. Die Folge ist der Verlust des Fließgewässercharakters, Verschlechterung der Habitate von Wasserlebewesen, aber auch ein Absinken des Grundwasserspiegels, wodurch es zur Entkopplung und dem Trockenfallen der angrenzenden Auen kommt.

Vogelperspektive auf das Kraftwerk Kleinmuenchen an der Traun
Graph der zeigt, dass die durchschnittliche Wassertemperatur der Traun von 1976 bis 2020 stetig steigt.

Wassertemperatur

Seit einigen Jahrzehnten steigt die durchschnittliche Wassertemperatur an der Traun stetig. Dieser Trend ist grundsätzlich auf den Klimawandel zurückzuführen, wird aber durch weitere Faktoren (wie Einleitungen in die Traun, Regulierung oder fehlende Beschattung) verstärkt. Am betrachteten Abschnitt der Traun trägt der geringe Abfluss maßgeblich zu einer Erwärmung bei. Insbesondere Arten, die auf geringe Wassertemperaturen angewiesen sind, verlieren dadurch laufend ihren Lebensraum.

Fischbestand

Die drei Fischarten Äsche (auf dem Foto abgebildet und durch die markante Rückenflosse erkennbar), Barbe und Nase, die für die Traun spezifisch sind, wurden bei sämtlichen vorliegenden Erhebungen nachgewiesen. Begleitarten, die höhere Fließgeschwindigkeiten bevorzugen, wie Bachforelle, Aitel, Elritze, Gründling, Hasel, Koppe und Schmerle wurden ebenfalls bei fast jeder Befischung nachgewiesen. Begleitarten, die ruhigere Gewässerbereiche mit höherer Trübung bevorzugen, wie die Laube, Rotauge, Nerfling oder Hecht wurden  hingegen kaum bzw. gar nicht nachgewiesen. Auch die anspruchsvollen Mittelstreckenwanderer Huchen und Aalrutte wurden nur mit einem Einzelexemplar (Huchen) bzw. überhaupt nicht (Aalrutte) belegt.

Aesche mit charakteristischer bunter Rückenflosse

Chancen

Auwald

Trotz der intensiven menschlichen Eingriffe in diesem Bereich der Traun, ist ein breiterer Auwald-Bereich mit den dafür typischen Arten erhalten geblieben. Dieser Lebensraum steht  auch im Fokus des NATURA2000-Gebiets „Traun-Donau-Auen“. Wenn entsprechende Maßnahmen gesetzt werden, kann auch der Wasserhaushalt dieser Auwälder, die auf eine wiederkehrende Überflutung angewiesen sind, wieder in ein Gleichgewicht gebracht werden. Davon profitiert  auch die Silber-Weide, eine typische Art im Auwald der Traun. Sie bevorzugt regelmäßig überschwemmte, nährstoff- und basenreiche Böden.

Hochwasserrisiko

Ein ausgeglichener Feststoffhaushalt bietet nicht nur aus ökologischer Perspektive, sondern auch hinsichtlich des Hochwasserschutzes große Vorteile. Insbesondere starke Eintiefungen der Flusssohle können die Standfestigkeit von Dämmen negativ beeinflussen. Doch  auch zu starke Anlandungen erhöhen das Hochwasserrisiko, da das zur Verfügung stehende Abflussprofil kleiner wird und es früher zu Ausuferungen kommt. In diesem Sinn profitiert das gesamte Mensch-Umwelt-System von den geplanten  Maßnahmen an der Traun.

Maßnahmen­konzept Traun­

Das Maßnahmenkonzept baut auf den beschriebenen Defiziten und Chancen auf und wurde vom gesamten Bearbeitungsteam interdisziplinär erarbeitet. Dabei wurden aus einer bundesweit einheitlichen Maßnahmenliste entsprechende Maßnahmentypen ausgewählt und verortet. Die einzelnen Maßnahmen bzw. Maßnahmenbündel sind in einem eigenständigen Bericht in Form von Steckbriefen beschrieben und in Maßnahmenkarten verortet. Jede Maßnahme bzw. jedes Maßnahmenbündel wurde aus fachlicher Sicht hinsichtlich der Relevanz für die Zielerreichung beurteilt und mit einer entsprechenden Priorität versehen. Abschluss des Erstellungsprozesses stellte eine Veranstaltung zur Beteiligung der Öffentlichkeit dar, bei der Rückmeldungen zum Maßnahmenkonzept gesammelt und berücksichtigt wurden.

Beispiel Maßnahmen­konzept: Traun

Nachdem das Gewässerentwicklungs- und Risikomanagementkonzept Traun einen vergleichsweise kurzen Abschnitt betrachtet, fällt das Maßnahmenkonzept sehr detailliert aus. Die Abbildung gibt einen Einblick in das Maßnahmenkonzept, das gleichzeitig die Grundlage für die Pilotmaßnahme darstellt und schon ganz konkrete Laufveränderungen für die Traun vorsieht.

Satellitenfoto des Pilotgebiets Traun mit geplanten Laufveränderungen der Traun.


Fotonachweise:

Auwald Traun: Harald Pfleger
Kraftwerk Kleinmünchen: LINZ AG