Integrated River Solutions in Austria – LIFE IP IRIS

Neue Wege für die ökologische Sanierung und verbesserten Hochwasserschutz
Integratives Flussraummanagement soll die Ziele und Maßnahmenprogramme des Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplans mit jenen des Hochwasserrisikomanagementplans abstimmen und gleichzeitig andere Nutzungen und Anforderungen an Fließgewässer berücksichtigen. Dafür wurde das sogenannte „Gewässerentwicklungs- und Risikomanagementkonzept“ – kurz GE-RM – entwickelt.
Hierbei handelt es sich um ein Planungsinstrument, das im Rahmen von LIFE IP IRIS in sieben österreichischen Flussräumen ausführlich getestet wird. In 8 Pilotprojekten werden durch fach- und sektorenübergreifende Planungsprozesse Maßnahmenkonzepte für verschiedene Flüsse mit einer Gesamtlänge von knapp 600 km erstellt. Erste bauliche Maßnahmen zur Verbesserung des ökologischen Zustands und des Hochwasserschutzes befinden sich derzeit bereits in der Umsetzung und sollen bis Ende 2025 abgeschlossen sein.
Neue Wege für die ökologische Sanierung und verbesserten Hochwasserschutz
Projektplanung und -struktur
Das IRIS-Projekt ist für 9 Jahre angelegt und umfasst 4 Phasen.
Ziele
Ziel 1: Strategische Planung für eine koordinierte Umsetzung von Nationalem Gewässerbewirtschaftungsplan und Hochwasserrisikomanagementplan
Ziel 2: Erarbeitung von Maßnahmenkonzepten
Ziel 3: Planung und Bau von ausgewählten morphologischen Maßnahmen
Ziel 4: Neue Ansätze für ein integratives Monitoring
Ziel 5: Capacity Building
Ziel 6: Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung
Neuland in der Flussraum-Planung
Mit dem neuen Planungsinstrument „Gewässerentwicklungs- und Risikomanagementkonzept – GE-RM“ betritt Österreich in vielen Bereichen Neuland. Anstelle verschiedener, sich teilweise auch widersprechender Einzelprojekte an Gewässern, arbeiten Gewässerökologie und Hochwasserschutz gemeinsam an Zielen und Maßnahmenkonzepten für den betreffenden Flussraum. Dabei binden sie bei Bedarf relevante Fachbereiche wie Naturschutz, Raumplanung, Tourismus, Fischerei oder auch Wasserkraftnutzung in die Planung ein. Erstmals wird auch über Bundesländergrenzen hinweg geplant. In den entwickelten GE-RM-Maßnahmenkonzepten sind die Zielsetzungen des Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplans und des Hochwasserrisikomanagementplans aufeinander abgestimmt. Die GE-RM-Planungen werden künftig bundesweit einheitlich umgesetzt – und damit fachlich kompetente Netzwerke und Umsetzungskapazitäten aufgebaut.
Das Österreichische Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML) suchte bereits im Jahr 2017 um finanzielle Unterstützung aus dem EU-Förderprogramm LIFE an. Ende 2018 wurde das Projekt „LIFE IP IRIS AUSTRIA – Integrated River Solutions in Austria“ von der Europäischen Kommission bewilligt.
LIFE IP IRIS ist das erste Integrierte LIFE-Projekt in Österreich. Insgesamt stehen während einer Projektdauer von 9 Jahren (2019-2027) 16,5 Millionen Euro zur Verfügung. Davon stellt die EU 10 Millionen Euro bereit. Die Projektleitung liegt bei der Sektion Wasserwirtschaft des BML. Als ProjektpartnerInnen sind die Wasserbauverwaltungen der Länder Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Tirol und Burgenland sowie viadonau (Österreichische Wasserstraßen-Gesellschaft mbH) und das Umweltbundesamt mit an Bord.
LIFE ist ein EU-Förderprogramm, das ausschließlich Umwelt- und Naturschutzvorhaben finanziell unterstützt. Seit dem Start des LIFE-Programms im Jahr 1992 wurden in Österreich 110 Projekte durch die Europäische Kommission gefördert. 133 Mio. Euro der insgesamt 305 Mio. Euro kamen von der Europäischen Union. Integrierte LIFE-Projekte („LIFE-IP-Projekte“) wurden 2014 in das Förderprogramm eingeführt. Sie dienen der direkten Umsetzung von Umwelt- und Klimaplänen sowie -strategien der EU.